Faszination des Faches Latein

ist ein beliebtes Motto in jeder Generation. Wenn Du Latein lernst, dann verstehst du sofort, was gemeint ist und auf Latein klingt es einfach schöner!
So kannst Du auch mit Gelassenheit dabei zusehen, wie deine Freundinnen und Freunde z. B. deinen Musikstil nicht teilen, und denkst dir einfach: „De gustibus non est disputandum.“

Welche Gründe sprechen sonst noch für das Erlernen der lateinischen Sprache?

  • Als Mutter der Romanischen Sprachen wird es dir mit deinen vertieften Lateinkenntnissen immer leicht fallen, einen schnellen Einstieg in eine weitere dieser Sprachen zu finden.
  • Nur im Lateinunterricht wird noch übersetzt!
    Mit Geduld und Ausdauer wagst du dich an Texte und überträgst diese in angemessenes Deutsch. Auf diese Weise setzt du dich intensiv vergleichend und kontrastiv mit der deutschen Sprache auseinander und schärfst deine Ausdrucksfähigkeit.
  • Du liest Texte der Weltliteratur im Original und verstehst diese, so z. B. Ovids Metamorphosen oder Auszüge aus den Reden des berühmten Politikers Cicero.
  • Zuletzt: Nur im Gymnasium wirst du so viel Zeit haben, dich mit Latein zu befassen. Ergreife die Gelegenheit also jetzt!

Informationen zur Sprachenwahl

In der 6. Klasse beginnen die Schülerinnen und Schüler des Feodor-Lynen-Gymnasiums mit der zweiten Fremdsprache: Latein oder Französisch. Die Entscheidung, welche der beiden Sprachen erlernt werden soll, müssen die Kinder und Eltern bereits vor dem Übertritt auf das Gymnasium, also vor der 5. Klasse fällen. Die folgenden Informationen sollen Ihnen und euch bei der Entscheidungsfindung helfen.

Eine grundlegende Bitte möchten wir vorausschicken: Sehr häufig wählen Kinder und Eltern einfach die Sprache, von der sie annehmen, sie sei einfacher zu lernen. Oft hören wir, dass Latein gewählt wurde, da die Rechtschreibung und Aussprache des Französischen zu kompliziert sei. Und viele entscheiden sich für Französisch, weil sie den Lernaufwand im Fach Latein für höher halten. Es gibt jedoch weitaus bessere Gründe für die Sprachenwahl, und daher bitten wir alle Schülerinnen und Schüler:

Entscheidet euch nicht gegen eine der beiden Sprachen, sondern für Latein oder für Französisch. Der Einstieg in das neue Fach wird besser gelingen, wenn ihr positive Gründe dafür habt, dass ihr diese Sprache lernt (z.B. Interesse an der Antike oder Begeisterung für Frankreich und die Franzosen).

Auf dieser Seite bieten wir Informationen zu folgenden Fragen an:

  1. Welche Sprache ist die einfachere?
  2. Was bieten die Fächer Latein und Französisch?
  3. Wo kann ich weitere Informationen erhalten? Wie treffe ich meine Wahl?

Was bietet das Fach Latein?

Latein bietet eine intensive Auseinandersetzung mit Sprache und Grammatik, die das Verständnis jeder weiteren Sprache sehr erleichtert; insbesondere sorgt Latein für …

… die vertiefte Auseinandersetzung mit der deutschen Muttersprache, deren Wortschatz, Formenlehre und Satzbau durch Latein besser begriffen werden; weiterhin schafft Latein…
… die Grundlage für das Erlernen weiterer Fremdsprachen, vor allem (aber nicht nur!) der romanischen (Italienisch, Spanisch usw.); dies wiederum ermöglicht sehr bald …
… einen ersten Einstieg in andere europäische Kulturen. (Immer wieder berichten Kinder, dass sie im Italienurlaub auf lateinische oder dem Lateinischen ähnliche Wörter gestoßen sind.)
Latein vermittelt grundlegendes Wissen über die antike griechische und römische Kultur; zum Beispiel (für einen genaueren Überblick vgl. unsere Grundwissenskataloge) geht es um:

das Alltagsleben der Römer, ihre Religion, ihre Kleidung und ihr Essen;
die antike Stadt Rom mit ihren Gebäuden wie dem Kolosseum, dem Circus Maximus oder ihren Badeanstalten;
dasUnterhaltungsprogramm in Rom wie z. B. Gladiatorenkämpfe, Wagenrennen oder Theateraufführungen;
die griechische und römische Geschichte, in der uns so berühmte Römer wie Gaius Julius Caesar, die Kaiser Augustus und Nero oder auch der Makedonier Alexander der Große, der Karthager Hannibal und die ägyptische Königin Kleopatra begegnen;
die antiken Wissenschaften, vor allem die Philosophie, die von so großen Denkern wie den Griechen Sokrates und Archimedes oder auch dem Römer Cicero geprägt wurde;

Grundlagen auch der griechischen Sprache und Kultur (unter anderem wird das griechische Alphabet gelernt);
die griechische und römische Götterwelt und die antiken Mythen vom Krieg um Troia bis hin zu Romulus und Remus.
Die Auseinandersetzung mit der Antike, von der gerade wir Mitteleuropäer schon so viel gelernt haben, die aber auch große Unterschiede zu unserem heutigen Leben aufweist, kann uns helfen, unsere eigene Kultur besser zu verstehen.
Insbesondere geht es in Latein um die Lektüre antiker römischer Originaltexte,das heißt: Wir übersetzen tatsächlich Passagen aus Büchern, die bereits vor rund 2000 Jahren geschrieben wurden! Unter anderem können folgende Autoren und Texte gelesen werden:

Caesars Beschreibungen seines Kriegs gegen die Gallier;
die Biographien berühmter Männer (z. B. Hannibal oder Alexander der Große), die Autoren wie Nepos oder Curtius Rufus verfassten;
die Reden des Cicero, des größten römischen Rhetorikers;
die Briefe, die uns z. B. von Autoren wie Cicero oder Plinius überliefert sind;
die philosophischen Werke Ciceros und Senecas, aber auch sonstige wissenschaftliche Texte wie die Naturgeschichte des Plinius;
die antiken Sagen in den Metamorphosen(„Verwandlungsgeschichten“) des Dichters Ovid;
die Gedichte über Liebe (und weitere Themen) in den Werken Catulls und Martials oder auch Auszüge aus der Liebeskunstdes Ovid;
die Fabeln des Dichters Phaedrus;
antike Romanprosa wie z. B. die Geschichte vom König Apollonius, ein Liebes und Abenteuerroman;
Auszüge aus der lateinischen Fassung der Bibel (Vulgata).

Aber: Latein befasst sich nicht allein mit der Antike. Da Latein im Mittelalter und in der Neuzeit, vor allem der Renaissance, immer noch eine wichtige Kultursprache war, nimmt der Lateinunterricht auch spätere Epochen und ihre Kulturen in den Blick; unter anderem können uns dabei folgende Themen begegnen:

das Voranschreiten des Christentums in Europa im Spiegel lateinischer Texte, in denen es z. B. um das Leben der Heiligen geht;
das Leben so bedeutender Persönlichkeiten wie z. B. Karls des Großen;
mittelalterlicheTexte wie die berühmten Carmina Burana;
die Gedanken der Renaissance-Humanisten wie z. B. Erasmus von Rotterdam.

Insgesamt gilt:
Latein fordert und vermittelt einen konzentrierten Arbeitsstil, bei dem gerade auf Kleinigkeiten zu achten ist (mikroskopisches Lesen). In keinem anderen sprachlichen Fach muss man derart genau hingucken, um die richtige Lösung zu finden.
Latein fordert und fördert die Fähigkeit zur systematischen, ausdauernden und konzentrierten Beschäftigung mit einem Gegenstand.
Lateinvermittelt grundlegende Arbeitstechniken und Kenntnisse, die auch den anderen Fächern zu Gute kommen können; z. B. Sicherung der Grammatikbegriffe des Deutsch- und Englischunterrichts, Ergänzung des historischen Wissens über die Antike aus dem Geschichtsunterricht sowie die Fähigkeit, auch komplizierte Texte genau zu lesen und zu verstehen.
Durch die Vermittlung dieser Techniken und Kenntnisse steigert Latein die allgemeine Studierfähigkeit. Ohnehin werden das Latinum oder Lateinkenntnisse in zahlreichen Studienfächern und Abschlüssen der Universitäten vorausgesetzt oder gelten zumindest als wünschenswert.

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